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Die Zukunft des Finanzwesens

Die Zukunft des Finanzwesens: der Finanzstandort Deutschland setzt auf digitale Transformation

In einer Zeit, in welcher der digitale Fortschritt die globale Finanzlandschaft verändert, haben die Europäische Kommission, die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) und die nationalen zuständigen Behörden eine digitale Strategie ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die Aufsichtskapazitäten in den Mitgliedstaaten zu stärken. In Deutschland wird diese Initiative vom Bundesfinanzministerium (BMF) und dem Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) nachdrücklich unterstützt, um mehr privates Kapital für Klimaschutz und Digitalisierung zu mobilisieren und Deutschland als Standort für Finanzinstitute attraktiver zu machen.

Anfang 2023 wurde das Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG) in die öffentliche Anhörung eingebracht, das auf eine entscheidende Herausforderung hinweist: “Deutschland braucht Investitionen in einem nahezu beispiellosen Ausmaß. Sie sind notwendig, um unseren Wohlstand unter veränderten Rahmenbedingungen zu sichern und Gesellschaft und Wirtschaft zügig an die Digitalisierung und den Klimaschutz anzupassen”. Diese Aussage unterstreicht die Dringlichkeit und den Umfang der Investitionen, die notwendig sind, damit Deutschland in einem zunehmend komplexen globalen Umfeld wettbewerbsfähig und widerstandsfähig bleibt.

Daraufhin hatte der Bundestag im November 2023 das ZuFinG ratifiziert. Dieses Gesetz zur Modernisierung des Finanzsystems, befasst sich mit der Modernisierung der Finanzmarktaufsicht, einschließlich der Verbesserung der digitalen Infrastruktur, der Vereinfachung des Kapitalmarktzugangs und der Förderung nachhaltiger Investitionen, die alle für das effektive Funktionieren des deutschen Kapitalmarkts und der Aufsicht von zentraler Bedeutung sind. Darüber hinaus befindet sich ein zweiter Gesetzentwurf, das ZuFinG II, derzeit in der Endphase der Lesungen und soll bis Mitte 2025 in Kraft treten. Dieser Gesetzentwurf zielt darauf ab, grenzüberschreitende Dienstleistungen zu vereinfachen und die ESAP-Verordnung (European Single Access Point) in nationales Recht zu integrieren, um die Position Deutschlands in der europäischen Finanzlandschaft weiter zu stärken.

Zielsetzung des Gesetzes

Das Zukunftsfinanzierungsgesetz formuliert mehrere zentrale Ziele, um die Finanzlandschaft in Deutschland zu verbessern:

  • Digitalisierung: Das Gesetz zielt darauf ab, durch den Einsatz innovativer Technologien Prozesse zu rationalisieren und die Effizienz zu steigern.
  • Verbesserung des Zugangs zum Kapitalmarkt und Entbürokratisierung: Durch den Abbau bürokratischer Hürden zielt das Gesetz darauf ab, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu vereinfachen und es ihnen zu erleichtern, innovativ und erfolgreich zu sein.
  • Internationalisierung: Ein zentrales Ziel ist es, Deutschland als attraktiven Standort für in- und ausländische Investoren zu etablieren und ein wettbewerbsfähiges wirtschaftliches Umfeld zu fördern.

Nationale Taxonomie: Digitales Reporting

Im Einklang mit diesen Zielen wird mit § 31 ZuFinG das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) geändert, um die Erwartungen an eine moderne Infrastruktur zur Unterstützung des digitalen Meldewesens zu präzisieren. Im Anschluss an diese Änderung hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am 16. Dezember 2024 eine nationale Taxonomie veröffentlicht, die alle Versicherungsunternehmen in Deutschland für ihre aufsichtsrechtlichen Meldungen verwenden müssen. Diese neue Taxonomie wurde entwickelt, um mit internationalen Aufsichtsstandards zu harmonisieren, eine effiziente aufsichtsrechtliche Datenerfassung zu erleichtern, eine Validierung vor der Einreichung zu gewährleisten sowie vereinfachte XBRL-Übermittlungsanforderungen für beaufsichtigte Unternehmen bereitzustellen. Sie umfasst 84 Vorlagen, die einen konsolidierten Rahmen für die Meldepflichten im Versicherungs- und Pensionsfondsbereich darstellen.

Darüber hinaus wird die Bundesbank voraussichtlich im Sommer 2025 eine neue Reihe von Meldevorlagen zur Vereinfachung der Meldepflichten vorstellen. Diese Initiative soll die Compliance-Prozesse weiter verbessern, den Aufwand für meldepflichtige Organisationen verringern und das Engagement Deutschlands für eine modernisierte Finanzinfrastruktur stärken.

Clearwater’s Analytics: Gesetzliche Anforderungen für unsere Kunden

Clearwater Analytics hat im ersten Quartal 2025 mit der Umsetzung der deutschen Taxonomie begonnen. Hierdurch stellen wir sicher, dass die neuesten aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Reports frühzeitig bereitgestellt werden, damit Kunden in Deutschland mit allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen – ohne Implementierungsaufwände – Schritt halten können.

Der Entwicklungsprozess konzentriert sich auf mehrere Schlüsselbereiche, um sicherzustellen, dass wir die dynamischen Anforderungen an die Finanzberichterstattung effektiv erfüllen. Zunächst wird der Prozess die nationale Taxonomie der BaFin in unsere Finanzlösungen integrieren, um sicherzustellen, dass unsere Angebote den umfassenden Berichtstandards der nationalen Taxonomie entsprechen.

Dies beinhaltet eine umfassende Überarbeitung der von den Unternehmen verwendeten Nachweisungen, die beispielsweise durch die VAG-Artikel 232, 236 und § 7 gebunden sind. Wir übertragen diese Vorlagen von traditionellen Berichtformaten in eine übersichtlichere tabellarische Darstellung, wodurch der Einreichungsprozess vereinfacht wird. Diese Modernisierung verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern erleichtert auch die Validierung und Datenübermittlung an die Aufsichtsbehörden.

Neben diesen Aktualisierungen engagieren wir uns für die Schulung und Unterstützung unserer Kunden bei diesen aufsichtsrechtlichen Pflichten. Clearwater bietet eine Reihe von Ressourcen und persönliche Unterstützung, um seine Kunden dabei zu unterstützen, die neuen Berichtspflichten zu verstehen und sie effektiv zu bewältigen. Während der Übergangsphase stehen wir unseren Kunden für einen offenen Dialog zur Verfügung, um sie über die aktuellen Entwicklungen und möglichen Auswirkungen auf ihre Berichtspflichten kontinuierlich zu informieren.

Darüber hinaus investieren wir in die Anpassung unserer Systeme, um einen reibungslosen Übergang mit jeder neuen Taxonomie-Version sicherzustellen. Diese Verbesserungen optimieren unsere Infrastruktur, ermöglichen nahtlose Aktualisierungen und verbessern die Effizienz bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen, wodurch wir unseren Kunden ermöglichen mit der sich kontinuierlich verändernden Compliance-Landschaft mühelos Schritt zu halten.

Fazit: Der Weg in die Zukunft

Während Deutschland diesen ehrgeizigen Weg zu einem nachhaltigeren und digital kompetenteren Finanzsystem einschlägt, dient das Zukunftsfinanzierungsgesetz als klares Signal für das Engagement zur Stärkung der Innovationskraft und Resilienz des Landes. Mit dieser Digitalisierungsinitiative will Deutschland nicht nur seinen wirtschaftlichen Wohlstand sichern, sondern auch ein Vorbild für andere Länder sein, die vor vergleichbaren Herausforderungen stehen. Dieser Ansatz wird einen transformativen Wandel für die digitale Zukunft des Finanzwesens ermöglichen.

Wir informieren Sie auch weiterhin über die neuesten Entwicklungen dieser bedeutenden Initiativen und unterstützen unsere Kunden kontinuierlich dabei, die dynamischen Anforderungen am Finanzmarkt in Deutschland und darüber hinaus zu bewältigen.